Operation  Klassenerhalt 2010/11    

Nach Abschluss der Vorrunde nimmt der ASV Durlach Platz 16 unter
19 Mannschaften mit 14 Punkten ein.
Die Vorrunde haben die ASV-Oberligakicker in den ersten 11 Spielen vermasselt.
Nur drei Unentschieden brachten drei Pünktchen ein.
Jetzt folgten bereits alarmierende Unruhen um Mannschaft, Trainer und eine
Richtungsweisende Vorstandssitzung. Ergebnis: es bleibt alles wie gehabt,
zu mindest bis zur Winterpause.
Am Spieltag 12 in Kirchheim folgte dann der erste Sieg und die Durlacher
fühlten sich im Aufwärtstrend, denn es sollten noch acht Punkte
bei 7 Spielen folgen.
Platz Spiele Verein Punkte
13 18  ( 5 Vereine) 24
14 18 Hollenbach 20
15 17 Bahlinger SC 16
16 19 Durlach 14
17 18 Neckarrems 13
18 18 Linx 11
19 18 Weinheim   9
Abgesetzter Spieltag am 3./4. Dezember 2010 wird
- ohne Durlach (Spielfrei) am 5./6. April 2011 nachgeholt.
 
Ein auf den ersten Blick fast hoffnungsloses Unterfangen, denn in der Winterpause meldete der
SSV Ulm Insolvenz an und wird aller Voraussicht nach in der kommenden Saison in der Oberliga spielen.
Statt vier müssen jetzt auf jeden Fall  fünf Mannschaften aus der Oberliga absteigen.
Unter Umständen erwischt es auch noch den Sechsletzten - aus sportlichen Gründen -
z.B.Großaspach, Pfullendorf aber auch die KSC II oder Stuttgarter Kickers stecken noch
in der Regionalliga im halbroten Bereich.
Vom 13. Platz der Oberliga, der dann die Rettung bedeuten würde,
trennen die Durlacher stolze 10 Punkte (bei sechs Absteigern).
Sollten nur fünf Teams absteigen, muss der ASV sechs  Punkte aufholen.
Zu berücksichtigen ist,
dass der ASV mit teilweise sogar zwei Spielen mehr als die Konkurrenz schon auf der Liste stehen hat.
 
Allein dies zeigt, wie schwierig das Unterfangen Klassenerhalt werden wird. 
Ein Blick zurück:
Kurz vor Weihnachten erfuhren unsere Fußball-Aktiven, dass der Gürtel aus finanziellen Gründen wesentlich
enger geschnallt werden muss. Für die finanzielle Lage des Vereins haben fast alle Spieler Verständnis
gezeigt.
Doch wollen nicht alle Spieler die Durchhalteparolen und die Rückrunde mit erheblichen Kürzungen
mitmachen.
Christopher Vivell und Dominic Zieger haben jedoch kein Bekenntnis zum Verbleib zum ASV abgegeben.
Patric Gondorf wie Ivica Dzijan haben den ASV in der Vorrunde verlassen.
Es gibt eben noch junge Menschen die auf Werte wie Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit setzen.
Bei Kapitän Christian Perchio ging der Abgang über den 1. Vorsitzenden A. Spitz, der ihm in einem
Vier-Augen-Gespräch klarmachte Trainer Rainer Krieg braucht ihn nicht. Freiwillig hätte Perchio den
Rückzug "auf gar keinen Fall" angetreten, denn nach elf Jahren ASV fühlte sich Christian dem Verein
verpflichtet, deshalb hätte er das sinkende Schiff nie verlassen.
Da sind die "Direkten" Spieler die ihre Kameraden nicht mehr helfen werden, dazu kommen
die "Indirekten" oder die eine Auszeit nehmen: Andreas Coblenzer, Kristian Kleinert,
Stephan Striebich, die kaum gesehen werden.
Murat Cetinkaya ist ein Wackelkandidat. Im Testspiel gegen den KSC war er 15 Minuten im Einsatz.
 
Mit Bernd Reize (1.Vorsitzender) der am 31.06.2010 den Bettel hin warf, kam der schon lang
angekündigte Rücktritt zum 31.12.2010: Unser sportlicher Leiter Reinhold Kleinert gehört nun
zum Aderlass, aus beruflichen Gründen erfuhren wir.
Nun ist die erfolgreiche Ära Reize/Kleinert beendet.
Die hielt 16 Jahre, hatten es nicht immer leicht miteinander.
Beide im Paket haben sportlich Großes für den ASV Durlach eingefahren.
In dieser Zeit spielte der ASV neun Jahre in der Oberliga.
Drei Mal nordbadischer Verbandsligameister.
Saison 2007/08  Hoepfner-Cup-Sieger (Badischer Pokal)
dadurch Einzug in die DFB-Pokal-Hauptrunde
gegen Arminia Bielefeld (BL). 15 Cheftrainer hat das Duo in diesem Zeitraum verschlissen.
Reize's  Feuerwehrmann Reinhold Kleinert war ein Jahr Cheftrainer und
ein halbes Dutzend Mal war er als Interimstrainer im Einsatz. 
  
Vor uns steht noch eine komplette Rückrunde. Ein Optimist würde sagen es gibt noch
viele Punkte (17X3=51) zu holen.
Trainer Rainer Krieg kann jetzt mit seiner zeitgemäßen, geliebten Viererkette ungestört operieren
und die klappt.
Sein neuer sportlicher Leiter "Netzer" Traugott Dargatz ein ASV-Kind liegt auf der Welle des Trainers
und das ist gut so.
So wird er vernehmen. "Die Mannschaft muss sich insgesamt mehr ins Offensivspiel einbringen.
Er erwartet, dass die Stürmer nach hinten arbeiten, genauso wie ich von den Defensivspielern Aktionen
nach vorne erwarte.
Ich möchte aktiv sein auf dem Platz und diese Philosophie soll den Spielern in Fleisch und Blut übergehen",
sagt Netzer, der es als vordringlichste Aufgabe ansieht, der Mannschaft neues Selbstvertrauen einzuimpfen:
"Ist doch klar, dass das nach gerade mal drei Saisonsiege noch nicht da ist."
 
Auf dem Spielermarkt war der ASV in der Pause nicht untätig.
Für jeden Trainer und Verein eine riesige Aufgabe wenn spontan sieben Stammspieler in dieser
prekären Situation wie der ASV steckt, zu ersetzen sind.
So kam Glück dazu, dass zwei Langzeitverletzte Volker Lösch (Abwehr) und Yasin Oezcelik (Sturm)
die kaum in der Vorrunde zum Einsatz kamen, wieder voll im Training- und Spielbetrieb einsatzfähig sind.
Für mehr Durchschlagskraft im Angriff soll Vasileiadis Stavros aus Griechenland (APS Zakynthos) sorgen.
Weitere Spieler haben beim ASV angeheuert:
Florian Müller, 25 Jahre (VfR Rheinsheim,TW), Leonardo Traetta, 20 Jahre (SG Siemens, Sturm),
Victor Traudt, 20 Jahre (VfR Ittersbach, Mittelfeld) Fidan Shuti, 25 Jahre (FC Homburg, MF),
Mircea Bodea, 23 Jahre (FC Auto Timisoara)
Keine überzogene Erwartungshaltung gilt an die Neuzugänge, denn sie müssen sich an die 
neue Umgebung erst gewöhnen.
 
Die guten Ergebnisse der Vorbereitungsspiele sind ab sofort nur noch Makulatur,
sollten aber dem ASV das nötige Selbstvertrauen gegeben haben,
um die kommenden schweren Aufgaben zu meistern.
       Vorbereitungsspiele:
ASV - 1.FC Kieselbronn (LL) 4:0
        1.FC Bruchsal (VL) - ASV    1:3
ASV - Kickers II (OL)          2:4
        ASV - KSC II (RL)              2:0
Die letzten sieben Wochen standen im Zeichen einer kräftezehrender Vorbereitung. 
Es galt jetzt nach dem siebenköpfigem Aderlass, der Mannschaft
ein neues Aussehen zu verpassen. Alle machten zuverlässig mit, kaum Kranke, keine
Fehlmeldungen. Für das Trainer-Team galt eine neue Formation zu finden.
Und das ist aus den Testspielen mit dem neuen Gesicht der Oberliga-Mannschaft
hervor gegangen. Meine Standardelf könnte so aussehen:
Dohm - Bornhauser, Becker, Lösch, Hascher,
- Kolodziej, Hinze, Nirmaier, Motekallemi, Müller, - Stavros.
Neuer Kapitän ist Mittelfeldspieler Christoph Nirmaier.

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