Arbeitsplätze um neue Spieler0607

18.07.06
ASV Durlach wirbt mit Arbeitsplätzen um neue Spieler
doro. Der ASV Durlach ist immer für eine Überraschung gut. Im Sommer 2004 krönte der Klub eine sensationelle Rückrunde mit der völlig unerwarteten Meisterschaft in der Verbandsliga Nordbaden und dem damit verbundenen Aufstieg in die Fußball-Oberliga. Dort sah es lange Zeit so aus, als wäre der Verein nur Kanonenfutter. Doch erneut spielten die Karlsruher eine beeindruckende Rückserie, schafften am vorletzten Spieltag noch den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz, nur, um auf der Zielgeraden nach einer bitteren Heimniederlage gegen die TSG Hoffenheim II doch den direkten Wiederabstieg in Kauf nehmen zu müssen.
Jetzt sorgt der ASV erneut für Aufsehen, diesmal auf dem Transfermarkt: Beim „Unternehmen Wiederaufstieg“ soll es ein alter Haudegen richten, der bis zuletzt noch beim Oberligisten SV Waldhof auf der Gehaltsliste stand: Dirk Schuster. Der 38-jährige Routinier (drei A-Länderspiele, 315 Erst- und Zweitligaspiele für Braunschweig, Karlsruhe, Köln und Ahlen) soll beim ASV die Probleme in der Innenverteidigung lösen und außerdem auch noch als Jugendkoordinator arbeiten. Schuster selbst war auf den Verein zugekommen. Der Ex-Profi, wird hinter den Kulissen gemunkelt, hatte die tägliche Fahrerei nach Mannheim ganz offensichtlich satt. Schließlich lebt Schuster seit geraumer Zeit praktischerweise in Durlach. „Wir konnten ihm außerdem auch noch einen Job anbieten, so dass auch die berufliche Perspektive stimmt“, erklärt Durlachs Trainer Klaus Kleinert über den prominentesten Neuzugang im Turmbergstadion.
Ebenfalls neu dabei ist Claudio Lopes. Der 32-jährige Brasilianer – in der Region vor allem bei der TSG Weinheim und beim VfR Mannheim bekannt geworden – stand zuletzt noch bei der TSG Ober-Roden im Hessischen unter Vertrag. Auch hier konnte der Klub den Verteidiger mit einem Arbeitsplatz ködern. „Anders geht es auch gar nicht“, betont Kleinert. „Denn finanziell können wir mit vielen Vereinen nicht mithalten, so dass wir eben andere Anreize schaffen müssen.“ Die Probleme der Durlacher im Abwehrbereich sollten mit diesen beiden Neuverpflichtungen endgültig der Vergangenheit angehören.
Dass das Ziel des Klubs die Rückkehr in die Oberliga ist, daran lässt Kleinert keinen Zweifel: „Ich bin mit der Vorgabe angetreten, den ASV Durlach in drei Jahren in die Oberliga zu führen. Nachdem es schon in der ersten Saison geklappt hat und wir gleich darauf wieder abgestiegen sind, könnte man jetzt etwas großkotzig sagen, dass wir genau im Plan liegen.“ Am Montag vergangener Woche konnten sich die Anhänger des Traditionsvereins beim offiziellen Trainingsauftakt einen ersten Eindruck vom „ASV 2006“ machen. Wie bei einem Abstieg üblich, war die Bewegung im Kader in den vergangenen Wochen groß. Gleich 14 Abgänge hat der ASV zu verkraften. Zwölf Neuzugänge stehen dem gegenüber. Kleinert: „Nicht jedem weinen wir hinterher, aber gerade von einigen jüngeren Spielern bin ich enttäuscht.“
Die hätten dem Klub zu Jahresbeginn, als in Durlach bereits zweigleisig geplant wurde, mündlich für die kommende Spielzeit zugesagt, nun aber doch den Verein verlassen. „In der Oberliga haben sich diese Spieler natürlich auch für andere Klubs interessant gemacht.“ Leistungsträger wie Kapitän Christian Hurrle und Ex-Bundesligaprofi Yahaya Mallam konnten hingegen gehalten werden.
Auch auf der Torwartposition scheint der Klub gut besetzt zu sein. Die drei Neuzugänge für diese Position – Uli Hartmann aus Spielberg, Dominic Zieger von der SpVgg Oberhausen und Benjamin Kaufmann aus Weinheim – stehen für einen harten Konkurrenzkampf. Für den Angriff konnte sich der ASV mit Thorsten Schaaff (25), der ebenfalls von der TSG Weinheim kommt, verstärken. „Ich bin optimistisch, dass wir mit dieser Mannschaft unser Ziel erreichen können“, urteilt Kleinert. Als härteste Konkurrenten im Titelkampf hat der Coach die TSG Weinheim und Astoria Walldorf auf der Rechnung. „Aber auch mit Oberhausen und Spielberg wird wieder zu rechnen sein.“
 
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