Der Bruddler

        

            

  Hallo Fans,

DIE ENKEL VON KARL JÜNGLING

Karl Jüngling??? Who The Fuck Is Karl Jüngling??? Nur die älteren ASVler werden ihn noch kennen, den legendären Platzwart dieses Namens, der in den 60iger Jahren des vorigen Jahrhunderts im Durlacher Turmbergstadion regierte. Regieren im wahrsten Sinne des Wortes, denn jeder Fußballer des ASV, egal ob D-Jugendlicher oder Alter Herr, erstarrte damals beim Jüngling´schen Auftauchen und fügte sich widerstandslos in sein Schicksal. Tönte sein „Runner vom Rasen“ durch Durlach´s Osten, in besonders schweren Fällen unterstützt durch heftiges Schwingen seines Krückstocks, wurden die größten Rabauken sofort zu unterwürfigen Untertanen und schlichen vom Feld. Von einem Feld übrigens, dessen damaliges sattes Grün sich erheblich von der heutigen stark ins gelbliche tendierenden steppenähnlichen Fläche unterschied. Angesichts dieses trostlosen Anblicks fragt man sich unweigerlich, ob von den Millionenspenden für „Wasser in der Sahel-Zone“ nicht auch ein bisschen.......................

Aber zurück zu Karl Jüngling. Nicht nur die Farbe des Rasens war optimal, auch die Länge der Grashalme einheitlich wie 100 000 chinesische Soldaten bei einer Militärparade. Und in den Kabinen und rings ums Stadion: Alles top gepflegt und eine anständige Visitenkarte für den Verein. Auf Karl Jüngling folgten viele, die sich zwar bemühten, aber nicht annähernd dessen Kultstatus erreichten. In letzter Zeit gaben sich auf dem ASV die Platzwarte fast im Wochenrhythmus die Klinke in die Hand. Fast könnte man annehmen, der Job wäre etwa so schwer wie der des Mülldezernenten in Neapel. Dementsprechend sah es auf dem Gelände aus. Doch Hilfe nahte in Gestalt der besagten (oder betagten....) Enkel von Karl Jüngling: An einem der letzten Freitagabende versammelten sich im Turmbergstadion etwa 10 unerschrockene Alte Herren, ausgerüstet mit allerlei Mäh-, Säge- und Rechengeräten, ja sogar eine Machete soll gesichtet worden sein, so als gelte es, ein Jahr im Amazonasdschungel Brasiliens zu verbringen. Dabei war doch nur die grüne Hölle in der Liebensteinstraße zu durchdringen! Eine Aufgabe, der vor allem die politisch eher ins Schwarze tendierenden ASV´ler (wo war eigentlich unser Ex-Präsident?) mit Freude nachkamen: Grün absägen - toll! Der Verkehr kam stundenlang komplett zum Erliegen, denn ungeheure und nie zuvor gesehene Szenen spielten sich ab: Städtische Mitarbeiter schwitzten (!!!) bei der Arbeit (!!!), ehemalige Postler waren sprachlos (!!!) ob der zu bewältigenden Aufgaben, Polizisten verwandelten sich in Kettensägen-Künstler und im Stadion selbst stellte ein leibhaftiger Apotheker den Weltrekord im Aschenbahnmähen ein: 46 Runden in 4 Stunden, leider ging dann der Sprit aus.

Bei Sonnenuntergang war dann schließlich das Werk vollendet und Durlach hatte neben dem Turmberg und der Karlsburg eine weitere Sehenswürdigkeit hinzubekommen, nämlich einen einwandfrei begehbaren Gehweg in der Liebensteinstraße, gesäumt von einer akkurat gestutzten Hecke. Viele Durlacher überlegen übrigens schon, auf die eigentlich geplante Fahrt zur Bundesgartenschau nach Koblenz zu verzichten............................

Es gibt natürlich noch viel zu tun: Deshalb der dringende Aufruf an alle ASV´ler: Beim nächsten Arbeitseinsatz bitte zahlreich erscheinen - aktuelle Termine wie immer auf unserer Homepage!

Jürgen Hildenbrand