Handball beim ASV 

 

Bei der Gründung des Allgemeinen Sportverein (ASV) im September 1945 waren auch zahlreiche Handballspieler aller Altersklassen

aus verschiedenen Vereinen vertreten, und es war selbstverständlich, dass zur Ausübung dieses Sportes auf allgemeinen

Wunsch eine Handballabteilung ins Leben gerufen werde.

 

Etwa nach 14 Tagen konnte man schon mit dem Handballsport beginnen. Im Oktober 1945 trug man schon das erste Handballspiel aus.

Hierzu schreibt der damalige aktive Fußballer vom FC Germania Werner Hamm in seinem Tagebuch: Am 7.10.1945 stand ich zum

ersten Mal in einer Handballelf und zwar in der 1. Mannschaft der ehemaligen Turnerschaft Durlach.

Turnverein Grötzingen war unser Gegner und obwohl wir in

der 2. Hälfte recht gut spielten, mußten wir doch eine verdiente 11:8 (8:2) Niederlage hinnehmen.

Wir spielten mit: Beh H., Emmerich H., Hamm W., Freis Werner, Westermann P., Jung K., Seufert M., Eberhard Hermann, Eberhardt Heinz, Dittmar, Eigenmann Rudi.

Unsere Tore schossen vor allem die Brüder Eberhardt und der gute Halblinke Dittmar.

Viele Zuschauer säumten den Turnerschaftsplatz (heute ASV-Hartplatz).

 

Leider wurde das Vorhaben Handball beim jungen ASV kurz gestört, - das war im Februar 1946- , da sich die Turnerschaft Durlach aus dem ASV ausgliederte,

um wieder ihren eigenen Turn- und Spielbetrieb aufzunehmen.

So entstand allerdings durch Absplitterung zahlreicher Sportler ein fühlbarer Rückschlag.

Besondere Verdienste erwarben sich hierbei die damaligen Abteilungsleiter Josef Weinacker,

Josef Beuttel der heute noch in Durlach lebt, Werner Nachmann und Karl Wollensack.

 

Der Spielbetrieb war im ersten Jahr nicht allzu rege, doch entwickelte sich die Abteilung stetig aufwärts,

was besonders auch durch die Gründung einer „Frauenmannschaft“ ihren Ausdruck fand.

Am 23.März 1947 war das 1. Verbandsspiel in der Kreisklasse gegen Forchheim mit einem 19:6  Sieg fällig.

Gespielt wurde auf dem Sportplatz an der Grötzingerstraße. Im gleichen Jahr gewann die Frauenmannschaft das Blankenlocher Pfingst-Handball-Blitzturnier.

Einige jüngere Handballer wechselten dann nach kurzer Zeit von der Turnerschaft zum ASV.

Neben der sportlichen Weiterbildung wurde auch besonderer Wert auf die Pflege der Kameradschaft gelegt.

Abteilungsleiter Werner Nachmann war die treibende Kraft bei der Vermittlung von auswärtigen Spielen und der ASV-Sponsor Adolf Göbel

stellte seinen Bus zur Verfügung, und so konnte der erste Familienausflug in die französische Zone nach

Memprechtshofen mit sportlichen Wettkämpfen unternommen werden.

In dieser Zeit hat sich die Handballabteilung des ASV mit 2 Senioren-., 1 Frauen- und Jugendmannschaft durch ihre Erfolge auch

über die engere Heimat hinaus einen guten Namen erworben. Im Oktober 1948 übernahm Hubert Attula die Abteilung.

Durch Spielerzugängen, härtere Trainingsarbeit und eine Anzahl von auswärtigen Spielabschlüssen hat die Handballsache im ASV einen großen Auftrieb erhalten.

Fritz Scheuble war es, der Verantwortlich für die erlebnisreichen Busfahrten nach Hirsau und Altensteig zeichnete, die heute noch Erinnerungen wach rufen.

 

Den ersten Rückschlag gab es 1949 für die Abteilung, als man kurz vor Verbandsrunde die aufgestellte Jugendmannschaft infolge widriger Umstände wieder

zurückziehen mußte, was sich in der weiteren Entwicklung der Abteilung als sehr folgenschwer erweisen sollte.

Wesentliche Erfolge der 1. Mannschaft waren ein Turniersieg in Beiertheim und ein 2. Platz in der Pokalrunde gegen namhafte Vereine der Verbandsliga.

Beim Vorspiel zur Einweihung des Turmbergstadions im Mai 1948 konnte man vor großer Kulisse gegen den übermächtigen TV Rintheim sein Können zeigen,

verlor aber trotzdem hoch mit 19:8.

 

Unter den häufigen Wechsel der Abteilungsleiter und dem ungenügenden Nachwuchs litt die Abteilung.

Ende des Jahres 1949 legte Hubert Attula sein Amt nieder, und der seit 1946 als stellvertretende Abteilungsleiter fungierende Fritz Scheuble wurde als Nachfolger gewählt.

Nachdem bereits die Verbandsrunde 1950/51 nur durch Einsatz aller Spieler, selbst der 2. Mannschaft, durch gestanden werden konnte,

ließen die Spielerabgänge durch Krankheit, Verletzungen oder aus beruflichen und sonstigen Gründen während der Verbandsrunde 1952 erkennen,

daß diese Runde nicht gemeistert werden konnte.

So wurde beschlossen, die Mannschaften aus der Verbandsrunde zurückzuziehen, da auch der Verband für die Wünsche der Handballer wenig Entgegenkommen zeigte.

                                                                                                                

Im jungen ASV war nur der übermächtige Fußball im Gespräch, so waren alle Abteilungen zur Aufgabe verdammt –das war 1952-,

eine grobfahrlässige Einstellung damals.