Tischtennis beim ASV                                                                                                                                                 

Bereits wenig Monate nach dem schrecklichen zweiten Weltkrieg trafen sich in der Turnhalle der alten Schlosshalle in Durlach mehrere Tischtennisverrückte und betrieben mit großem Eifer die damals blutjunge – von ehemaligen Soldaten aus englischer und amerikanischer Kriegsgefangenschaft mitgebrachte – Sportart. Zunächst als reine Freizeitbeschäftigung.

Als sich das heutige Ehrenmitglied und Nestor unseres Vereins  Fritz Henkenhaf  der Sache annahm, gliederte er die Besessenen in den ASV ein und

gründete gleichzeitig eine Tischtennisabteilung,

 – das war am 3. Dezember 1946 und war die 6. sportliche Sparte beim ASV – die unter seiner Leitung nach kürzester Zeit auf 140 Mitglieder anwuchs.

Sehr bald erwachte dann auch der Leistungsgedanke, man meldete eine Jugend- und zwei Herrenmannschaften für Punktspiele an.

1947 wurden die ASV-Fohlen bereits Kreismeister, im darauffolgenden Jahr badischer und süddeutscher Jugendmeister.

Diese Jungs, noch nicht 18-jährig, bildeten sehr bald mit Routiniers wie Fritz Henkenhaf, Heinz Künzle und Heiner Schwander das Rückgrat der ersten Mannschaft,

die in der damals höchsten Spielklasse, der badischen Tischtennis-Landesliga hinter dem Rekordmeister MSG Mannheim einen hervorragenden zweiten Platz belegte.

Übrigens spielten die ASV'ler als einzige Karlsruher Mannschaft in dieser Liga, gegen schwerste Konkurrenz aus der Mannheimer und Heidelberger Ecke.

Die Jungs, es waren dies Klaus Hermann, Peter Hübscher, Herbert Jäck – unser heutige ASV-Vorstandsmitglied – und Erich Nellmann wurden dann spielerisch so stark,

das sie mit zwei Studenten, die aus dem Ruhrgebiet kommend in Karlsruhe studierten, eine Mannschaft bildeten, die zu den stärksten im Südwestdeutschen Raume zählte.

In dieser Zeit holte Herbert Jäck für den ASV drei Kreismeistertitel und zusammen mit Erich Nellmann zwei Titel im Herrendoppel. Erich Nellmann war zuvor mit

Peter Hübscher badischer Doppelmeister in der Jugend geworden. Herbert Jäck scheiterte bei den badischen Meisterschaften erst im Finale.

Eigengewächse gewannen auch zahlreiche Titel in der Jugend – und Seniorenklasse auf großen Turnieren.

Auch die Damenmannschaft errang in den späten 40-er Jahren zweimal die badische Meisterschaft. Der Tischtennisnabel des Südwesten hieß ASV Durlach.

Als 1950 die zweite Fußballliga eingeführt wurde, der ASV als Gründungsmitglied angehörte, war für die Randabteilungen kein Geld mehr vorhanden.

Somit konnten keine Fahrtkosten mehr erstattet werden und auch Geld für die Hallenmiete war nicht mehr vorhanden.

Kurze Zeit später wurde die Abteilung aufgelöst. Die Spieler Herrmann, Hübscher, Jäck und Nellmann schloßen sich der ESG Karlsruhe an – ESG-Frankonia gab es erst ab 1959 - ,

die auf Grund der prominenten Neuzugänge in die neugegründete Oberliga Südwest aufgenommen wurde. Fast 20 Jahre dominierte diese Mannschaft die Liga,

wurden oftmals Südwestmeister und nahm – wie es seinerzeit auch im Fußball üblich war – an den deutschen Mannschaftsmeisterschaften teil.

Zweimal gelangte man bis ins Halbfinale, wobei man jeweils am späteren deutschen Meister gescheitert war. So gesehen war es jammerschade,

daß waschechte Durlacher Buben dem heimischen Sport verloren gingen und die ESG Karlsruhe von der hervorragenden Jugendarbeit des ASV profitierte,

zumal Klaus Herrmann und Herbert Jäck oftmals in der badischen und südwestdeutschen Auswahl spielten und beide auch zu internationalen Ehren kamen.

Last not lease ist zu bemerken, daß unser Fritz Henkenhaf der fast alle unsere Fußball-Ligaspiele äußerst heftig besucht,

der eigentliche Initiator des überaus erfolgreichen Tischtennissports war, an dem jähen Ende, aus Durlacher Sicht, trägt er keinerlei Verschulden.