10.12.2012:  ASV-Schicksal  

Am Montag, 10.12.:

Jetzt müssen die ASV-Mitglieder ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen

Die letzte Mitgliederversammlung des ASV datiert vom 5. Juli 2010, als Bernd Reize den Vereinsvorsitz abgab und
Alexander Spitz zum Nachfolger gewählt wurde. Seither herrscht demokratische Funkstille unter dem Turmberg,
auch weil viele der im Jahre 2009 auf zwei Jahre gewählten Vorstandsmitglieder nach und nach zurückgetreten sind.
Man hat die Arbeit dem neuen Vorsitzenden allein überlassen, der hat keine Versammlungen einberufen und
viele verloren allmählich die Motivation zur Mitarbeit. Vorstandssitzungen gab es nicht.

 

Dies soll jetzt anders werden: am Montag, 10.12., 20.00 Uhr, bei der Mitgliederversammlung in der Nikolauskapelle am Basler Tor
soll Klartext gesprochen und der Verein zukunftsfähig gemacht werden.
Im Mittelpunkt stehen der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden und Neuwahlen.
Hierzu liegt auch der Entwurf zu einer Satzungsänderung vor, wonach der Verein zukünftig von einem Kollektivvorstand
aus bis zu sechs Personen geführt werden soll, um die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen.
 
Um den ASV aus der Krise zu führen, sind alle ASV-Freunde und Sympathisanten aufgerufen,
einen Beitrag zu leisten - vor allem einen finanziellen: den ASV drückt eine massive Schuldenlast,
unter anderem eine Steuerforderung des Finanzamtes in Höhe von 65.000 Euro und eine Energiekostenrechnung
von knapp 10.000 Euro der Stadtwerke. Die genauen Zahlen werden auf der Mitgliederversammlung offen gelegt.
 
Solidaritätsbekundungen gibt es schon, vor allem aus dem Durlacher Rathaus: Auf Initiative von Ortsvorsteherin Alexandra Ries und
unter Beteiligung eines renommierten Wirtschaftsprüfer- und Steuerbüros fand eine Gläubigerversammlung statt,
um das Insolvenzrisiko des Vereins abzuwenden. Die Gläubiger warten nun auf die Wahl des neuen Vorstandes,
um gemeinsam mit diesem einen Tilgungsplan entwickeln zu können. Auf der Versammlung soll auch erklärt werden,
wie die finanzielle Schieflage entstanden ist.
Ganz offensichtlich wurde die Einnahmeseite des Vereins in der Vergangenheit erheblich vernachlässigt.
In und direkt nach der Mitgliederversammlung muss sich klären, ob der ASV so viel Geld durch Sponsoring und Spenden einsammeln kann,
dass das Fortbestehen des Vereins gesichert ist. Sponsoren und Spender gab es in auch in der Vergangenheit,
doch oftmals erfuhren sie nicht, wohin ihre Gelder gingen.
Dies kann nur anders werden, wenn es im Verein engagierte und mutige Leute gibt, die für die nötige Transparenz sorgen.
Und Sponsoren hat die 1. Mannschaft des ASV, ein verschworener Haufen, der immer alles gibt und in der Liga bleiben will, allemal verdient.
 
Immerhin ist der ASV ein Traditionsverein, ein ehemaliger Zweitligist, der in Deutschland nicht unbekannt ist und zu Durlach gehört wie der Turmberg.
Und auch Spender, die nicht explizit den sportlichen Bereich, sondern den Verein allgemein unterstützen wollen,
sind mit (hoffentlich reichhaltigen) Geldern willkommen. Der ASV ist mehr als eine Mannschaft - er ist ein soziales Projekt.
Es ist noch keine 20 Jahre her, da feierte der ASV regelmäßig in einer vollbesetzten Durlacher Festhalle mit vielen Abteilungen,
Freunden und Gönnern Weihnachten. Wieder zu dieser Einigkeit und Resonanz zu kommen, sollten sich alle vornehmen, denn:
ohne ASV mit fußballerischem Anspruch ist auch der Sport- und Freizeitpark "Untere Hub",
in dem man sich in Zukunft so vortrefflich weiterentwickeln kann, nur noch eine Durlacher Illusion.
 

Jan-Dirk Rausch