B-Juniorinnen                    ASV Durlach
      Landesliga 7                             Saison 2012/2013
                                                               
 
        Mädchen-Fußball  beim ASV Durlach
  
 

 

  Durlachs schönste Seite des Fußballs

    Sirus Motekallemi

durchlief zunächst alle jungen Mannschaften beim KSC,
ehe im Alter von 16 Jahren einen Profivertrag bei Brescia Calcio in der zweiten italienischen Liga unterschrieb. Vier Jahre blieb er in Italien, kam in Liga 2 auch regelmäßig zum Einsatz, doch immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück. Nach 4 Knieoperationen kehrte Sirus zurück nach Deutschland, trainierte in Ingolstadt bei Thorsten Fink und hielt sich anschließend bei den KSC-Amateuren fit. Seit drei Jahren ordnet er im defensiven Mittelfeld das Spiel des ASV. „Sirius Motekallemi ist neben Patrick Becker und Dennis Hascher der Kopf des ASV Team. Im zentralen Mittel-feld ist seine Heimat auf dem Spielfeld, technisch hochbegabt und auch mit präziser Schußtechnik ausgestattet (leider macht er davon etwas wenig Gebrauch). Menschlich ein ganz feiner Charakter, der sich jederzeit auch für den ASV Durlach einsetzt und aus seiner früheren Zeit u.a. beim KSC noch ein riesen Netzwerk hat - er fädelte den Besuch von Hakan Caganoglu und Steffen Haas beim Training der A-Jugend ein. Seine Spielweise ist unspektakulär und gradlinig, er versucht das junge Team zu lenken.“ (Peter Weingärtner, Sportlicher Leiter ASV Durlach) Ist der Traum von der Profikarriere schon ausgeträumt? „Noch nicht ganz, aber nach so vielen Verletzungen bin ich vorsichtig geworden - keiner weiß, wie lange mein Knie hält. Deshalb habe ich auch schon im letzten Jahr begonnen, meinen Trainerschein zu machen, um mir eine weitere Fußball-Perspektive zu öffnen.“ Die vielen Trainer aus unterschiedlichen Ländern, die er in seiner noch jungen Karriere als Aktiver schon erlebt hat, animierten ihn in besonderer Weise, den Trainerschein zu machen. Vor allem die Unterschiede zwischen der italienischen und der deutschen Fußballschule beeindruckten ihn. „Es sind ganz unterschiedliche Spielkulturen: in Italien wird unglaublich Wert auf Taktik gelegt, die Trainer liefern sich regelrecht taktische Kriege. Im Training wird 2h lang ausschließlich taktisch gearbeitet, jeder Laufweg, jeder Passweg, alles wird immer wieder einstudiert. Im Spiel weiß dann jeder genau, wo er hinzulaufen hat. Mittlerweile ist das in höheren Klassen sicher auch in Deutschland so. Den Vorteil des deutschen Fußballs sehe ich in der Disziplin und der Organisation. Hier liegen deutsche Fußballvereine Welten vor italienischen - die Disziplin außerhalb des Platzes, die Anlage, das Stadion, die Organisation.“ Dabei ist der Aufwand für den Trainerschein nicht gerade gering: drei Monate Fußballschule auf Schöneck, ein Praktikum, schriftliche und mündliche Prüfungen und schließlich noch die abschließende Lehrprobe. Ex-ASV Trainer Adis Herceg vermittelte ihm sein erstes Traineramt bei den ASV-Juniorinnen, die er nun seit einigen Monaten zweimal die Woche trainiert. „Ich bin mit den Spielerinnen sehr zufrieden. Sie sind wirklich ehrgeizig und geben in Training und Spiel richtig Gas. Sie haben sich in den fünf Monaten, in denen wir zusammen trainieren, auch spielerisch schon stark verbessert. Das Klischee vom Frauenfußball trifft hier überhaupt nicht zu: sie ziehen mit und gehen auch richtig in die Zweikämpfe.“ Die ersten Spiele dieser Saison stimmen optimistisch: zweimal gut gespielt, was leider nur für einen Sieg reichte. Die Amtssprache im Team ist übrigens Deutsch, auch wenn die fünf italienischen Spielerinnen mit ihrem Trainer auch gerne mal italienisch schnacken. Der Perspektivenwechsel auf die Trainerbank hat auch Motekallemis Sicht als Spieler verändert. „Seit ich Trainer bin, habe ich mehr Verständnis für die Trainer. Wie er eine Mannschaft einzustellen hat, wie er auf jeden einzelnen Spieler eingehen muss. Als Spieler denkt man doch meist erstmal an sich - als Trainer muss man alle im Blick haben.“ Bei all seinen Ambitionen als Fußballtrainer vernachlässigt Sirus nicht unsere Erste. „Natürlich haben wir noch Luft nach oben. Wir hatten keine optimale Vorbereitung, aber wir finden inzwischen immer besser zueinander, nur die Ergebnisse sind noch ein Problem. Wenn wir uns im Torabschluss steigern, spielen wir eine gute Runde.“ Und wie ist es um die oben beschriebenen Qualitäten des deutschen Fußballs eigentlich beim ASV bestellt? „Platz, Anlage, Stadion, keine Frage - geschenkt. Aber wenn mann sieht, wie beim Arbeitseinsatz alle mit anpacken: Meine Juniorinnen, die A-Jugend, die Alten Herren: dann ist es eben ein richtiger Verein.“