Der Pokal-Fluch der Kleinen
Ähnlich märchenhaft starten seit jeher die unterklassigen Clubs in das Abenteuer DFB-Pokal. Aber vor allem für die kleinsten der Kleinen, also Landes- und Verbandsliga-Clubs, endet der Abstecher in die Glitzerwelt des professionellen Fußballs oft böse. Eimsbüttler Turnverein, VfB Speldorf, ASV Durlach, 1.FC Gera, TSG Tannhausen und FC Kutzhof – alles einstige Erstrundenteilnehmer, die sich entweder intern heillos zerstritten, sportlich abrutschten oder sogar vorm Insolvenzrichter landeten. Für jeden Dritten, Sechst- und Siebtligisten wurde in den vergangenen zehn Jahren die DFB-Pokalteilnahme zum Fluch. Zwei Teilnahmen, zwei InsolvenzenUngeachtet dieser aktuellen Vernunftsanflüge ist die Geschichte des DFB-Pokals aber auch eine von windigen Geschäftsleuten, geplatzten Träumen und echten Chaosvereinen: Der Karlsruher Stadtteil-Club ASV Durlach etwa nahm 2008 am DFB-Pokal teil und scheiterte dort knapp mit 1:2 an Arminia Bielefeld. Schon damals sollten die Einnahmen aus dem Pokalauftritt für den Schuldenabbau genutzt werden, was offenkundig nicht funktionierte. Auf 428.000 Euro waren die Verbindlichkeiten bis 2012 angewachsen, die der vollkommen neu aufgestellte Club seither erfolgreich abbaut. "Es herrschte ein wildes Durcheinander an Belegen, es gab über Jahre keine geschlossene Buchhaltung", sagte Robert Böhringer, der beim ASV einen sogenannten Sanierungsausschuss leitete, damals gegenüber der Lokalpresse
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