Botschaft kommt nicht an
(16.04.2006)
Fußball-Oberligist VfR Mannheim ist immer für eine
Überraschung gut. Allerdings nicht nur im positiven Sinne:
Beim Tabellen-Letzten ASV Durlach blamierten sich die
Rasenspieler gestern bis auf die Knochen und kassierten nach
einer pomadigen Vorstellung eine verdiente 1:2
(1:2)-Niederlage. "Dieses Spiel haben wir in der ersten
Halbzeit verloren. Da haben wir Schlafwagenfußball gezeigt
und uns von Durlach den Schneid ablaufen lassen.", befand
VfR-Coach Rainer Ulrich nach Spielschluss angefressen. "Nach
dem Seitenwechsel sind wir so aufgetreten, wir ich mir das
vorgestellt habe. Aber wer 45 Minuten lang so schlecht
spielt, hat keinen Sieg verdient."
Dabei hatten sich die Mannheimer viel vorgenommen. Doch auf
dem Platz war davon zunächst nicht viel zu spüren. Die 350
Zuschauer sahen im ersten Durchgang kein hochklassiges, aber
dennoch unterhaltsames Fußballspiel. Das lag vor allem an
der Schwäche der Abwehrreihen beider Teams, die eine
Vielzahl an Torchancen zuließen. Der ASV erwischte den
besseren Start und hatte durch Janowski (11.) und
Pahoe-Kenmoe (12.) die Führung auf dem Fuß. Aktionen, die
Rainer Ulrich an der Seitenlinie in Rage brachten. Doch die
Mannschaft verstand die Botschaft ihres Übungsleiters nicht,
im Gegenteil: Nach einer Freistoßflanke stieg Kreuzer am
höchsten und markierte per Kopfball das 1:0 (16.). Der Jubel
der Platzherren währte jedoch nur kurz: Keine zwei Minuten
später nahm sich Artur Krettek an der Strafraumgrenze ein
Herz und zog ab - der satte Schuss des Mannheimer
Abwehrspielers schlug sehenswert zum 1:1-Ausgleich ein. Der
VfR bekam durch diese Aktion aber keinen Rückenwind. Immer
wieder knöpften die Karlsruher den Blau-Weiß-Roten in den
Zweikämpfen den Schneid ab. Mit dem Pausenpfiff ging der ASV
erneut in Führung: Kapitän Christian Hurle bugsierte einen
Freistoß vom linken Strafraumeck direkt ins Tor (45.).
Die Halbzeitansprache von Rainer Ulrich war kurz, aber
heftig. Der VfR kam engagierter aus der Kabine und hatte
Pech, als ein Göhring-Freistoß an der Querlatte landete
(61.). Doch mit Glück und Geschick rettete Durlach die
knappe Führung über die Zeit - und darf sich Dank dieses
unerwarteten "Dreiers" plötzlich wieder Hoffnungen im
Abstiegskampf machen.
VfR Mannheim: Busalt - Krettek (70. Katongole), Mackert,
Szabo, Schmid - Graziano (70. Mugnos), Terrazzino, Hörner
(74. Wegmann), Göhring, Ekiz - Eller.