1945 - 1950

 

              Die Fußball-Aufbaujahre des ASV Durlach

 

Dieser Abschnitt soll die Arbeit der ersten Nachkriegsjahre würdigen, eine Zeit also, die für den gesamten Verein von besonderer Bedeutung war.

Galt es doch hier, nicht nur etwas grundsätzlich Neues aufzubauen, sondern dies auch so zu gestalten, dass es Bestand hat.

Nach der Gründung im September 1945 ging man daran eine Fußballmannschaft auf die Beine zu stellen.

Ein Verein der aus der Retorte geboren ist, hatte nichts. Der erste Blick galt nun den Durlacher Fußballern aus den Ex-Vereinen VfR und Germania.

Die meisten Spieler waren noch in Gefangenschaft, Sportkleidung und Ballmaterial fast nicht zu beschaffen, und

um einen geeigneten Sportplatz musste schwer gekämpft werden. Aber eine kleine Schar Unentwegter, die sich damals zur Verfügung stellten,

schafften es dennoch. Die Militärregierung erlaubte nun die Durchführung von Meisterschaftsrunden.

Die Zeit der Kalorien- oder Obstspiele konnten beginnen. Auch die Einnahmen-Abrechnung - 60 % für den Heimverein und 40 % für den Gast -

konnte man damals so sehen. Wurde Mitte 1947 aufgehoben.

 

Start 1945: Qualifikations-Runde...12.12. und 19.12.1945

Unsere Mannschaft sollte in der Landesliga starten, musste aber zuerst in einer K.O.-Runde sich qualifizieren.

Die Paarungen: Frankonia KA gegen VFB Knielingen 2:7 und FV Ettlingen gegen den ASV 0:3.

Das Entscheidungsspiel in Daxlanden gegen den VfB Knielingen am Sonntag, den 19. Dezember 1945 wurde dann mit 0:4 verloren und

so mußte in der Kreisklasse begonnen werden.

Spieleraufgebot des jungen Allg.Sp.V. :

Spieler vom Ex FC Germania Durlach: L. Walk, K, Behle, Hermann Schüller, Helme Gesell,

                                                                Rudi Keller, W. Stichling, Walter und Karl Traub,

                                                                Heinz Eberhardt, Wilh. Bull, Curt Schulze, Helmut Riehl

Spieler vom Ex VfR Durlach: H. Hellmich, H. König, Fritz Kleiber, W. Plag, Karl Kuhn.

 

Saison 1945/1946    Bezirksliga Ost       30.12.1945 bis 12. Mai 1946  Platz 3

Die 1. Saison für den Allg.Sp.V. (ASV) begann am 30.12.1945 in Berghausen und wurde mit 2:1 verloren. Bei diesem Start waren bereits 3 Zugänge zu verzeichnen.

Spieleraufgebot:

Aufgebot: F. Bohner (Frankonia KA), K. Kirchenbauer (Söllingen), Kurt Schuster (KFV) - kam Ostern 1946 -, Ernst Krebs (Phönix KA. Eigengewächs der Germania)

Aus der Gefangenschaft kamen während der Spielrunde :, Otto Weber (FC), Max Heiss (FC), „Laxe“ Hans Gerhardt (FC), Willi Kirschemann (FC).

Aufgebot:

Spieler vom Ex FC Germania Durlach: L. Walk, K, Behle, Hermann Schüller, Helme Gesell,

                                                                Rudi Keller, W. Stichling, Walter und Karl Traub,

                                                                Heinz Eberhardt, Wilh. Bull, Curt Schulze, Helmut Riehl

Spieler vom Ex VFR Durlach: H. Hellmich, H. König, Fritz Kleiber, W. Plag, Karl Kuhn.

Und so war es damals : Werner Hamm (FC) spielte erst Handball beim ASV im Tor, bis er sich entschloss (1946) wieder die alt vertrauten Fußballstiefel anzuziehen.

Nach dreimaligen Training beim KFV der seinerzeit in der Oberliga spielte, holten ihn die alten Germania-Vereinskameraden in den nun einzigen in Durlach

bestehenden Verein, den Allg.Sp.V. Durlach. Am 20. Januar 1946 war er erstmals in Jöhlingen beim 2:2 als Mittelläufer für den ASV dabei.

Der ASV spielte ganz in schwarz

Am 17. November 1946 gegen den FC Neureut gab er sein Torwartdebüt. Nun folgten Spiele abwechselnd im Tor wie im Feld, bis er sich dann ab 1948

ganz für den Handball entschied.

Die Fußballkarriere von „Bulle Dau“ Wilhelm Bull liest sich auch so, er war ein guter Feldspieler überall einsetzbar , bis er dann sehr erfolgreich im Tor landete.

Spielerpässe und Sperrfristen gab es noch nicht, und nur so war auch der Wechsel von Kurt Schuster zu erklären.

Pfingstsamstag 1946 spielte Kurt noch für den KFV, Montags dann für den ASV.

 

                                                                                                Abschlusstabelle

Spvgg Söllingen  64:20  29:7  
FV Weingarten  69:30  28:8  
ASV Durlach  64:28  24:12  
ASV Hagsfeld  43:26  24:12  
FC Vikt. Berghausen  32:39  20:16  
FV Blankenloch  57:43  20:16  
VfB Grötzingen  44:53  15:21  
FC Vikt. Jöhlingen  29:67  13:23  
SpVgg. Durlach-Aue  23:54    5:31  
FC West KA  20:77    5:31  

 

Das erste Derby zwischen dem ASV – Durlach-Aue am 13. Januar 1946 endete 3:4. Das Rückspiel gewann der ASV mit 3:2.

Auswärts ist man im offenen Lastwagen von Adolf Göbel oder mit dem Terbrakschen „Gefängniswagen“ gefahren.

Zwei Leckerbissen für Durlach waren im Februar 1946 die Spiele gegen den Landesligisten VfR Pforzheim 3:5 und gegen den KFV.

Zu diesem Spiel schrieb der Aktive Werner Hamm : „Der nächste Sonntag sah schon wieder einen Großkampf auf unserem

Sportplatz an der Grötzingerstraße, den wir mit Tribüne und Barriere und frisch gestrichenen Goalkästen neu hergerichtet haben.

Vor 1.000 begeisterten Zuschauern boten wir dem Oberliga-Verein eine gleichwertige Partie und verloren nur unglücklich in letzter Minute

noch durch einen Schnitzer des Torwarts (60 Meter Schuß) 3:4“.

Die Tribüne stand auf der heutigen Clubhausseite.

Der erste ASV-Fußball-Jugendleiter war Hermann Ammann. A-Jugendspieler konnten bis 21 Jahre alt sein.

B-Jugendspieler waren auch schon da. Die A-Jugendverbandsrunde bestand nur aus 4 Mannschaften. ASV, Frankonia, Südstern,

Weingarten. B-Jugend: VFB Grötzingen, ASV, FC 21, Durlach-Aue, Südstern. Unsere Kleinsten, die C-Jugend war gerade im Aufbau.

 

    A-Jugend 1946/47

 

Quali-Runde :     16.Juni 1946 bis 18.August 1946

Der 3.Platz aus der Bezirksliga-Spielrunde reichte für eine Quali-Runde um den Aufstieg in die Landesliga.

Es wurde auf dem Platz an der Grötzingerstraße (heute Hartplatz) gespielt und im Schnitt besuchten bis zu 2000 Zuschauer die Spiele.

Zum Großkampf am 13. Juli 1946(Samstag) gegen FV Weingarten 4:0 vor 1.800 Zuschauer, wurde der frisch aus Amerika heimgekehrte

Hannes Rittershofer (vorher FC Germania) erfolgreich eingesetzt.

Er erzielte ein Tor.                           

                                                                                                            Abschlusstabelle

 

 ASV Durlach      34:12  17:3
 FV Weingarten  H 4:0  A 1:4  33:17  14:6
 FV Ettlingen  H 2:1  A 3:2  29:12  13:7
 Frankonia KA  A 1:1  H 2:0  20:14  12:8
 ASV Hagsfeld  A 1:4  H 5:0    9:34    2:18
 FV Rüppurr  H 6:4  A 1:4  13:49    2:18

 

    

Nach dem Spiel in Weingarten 1:4.

ASV Tore: Karl Kuhn, Walter Haag, Hermann Schüller, Ernst Krebs

 

 stehend v.l.n.r.: Heinz Eberhardt, Walter Haag, Rudi Keller,

                              Kurt Schuster, Karl Kuhn, Ernst Krebs, Helmut Riehl,

                              Fritz Kleiber, SpA. Karl Heck

 knieend v.l.n.r.:  Hannes Rittershofer, Wilhelm Bull, Hermann Schüller

 

Spieleraufgebot:

Abgänge:  ??

Hannes Rittershofer (aus amerik. Gefangenschaft), Walter Haag (KFV),

W.Bull, W.Hamm, H.Schüller, R.Keller, H.Eberhardt, K.Schuster, F.Kleiber, H.Riehl, F.Bohner, E.Krebs, Rudi Kuhn

 

                

 

 

 1947 Platz 1, heute Hartplatz

 

 

 

  oben rechts, das tiefer stehende

  Clubhaus der Turnerschaft Durlach (TS)

  (zu dieser Zeit gehörte der Platz noch der TS)

 

 

  auf der anderen Seite die Sitztribüne

  dahinter sehen wir die Bereitschaftspolizei

  (heute würden wir  unser Clubhaus sehen)

 

 

 

 

 

 

Saison 1946/1947                      Landesliga Nordbaden - Süd   Platz 4

Das 1. Landesligaspiel in dieser Saison am 22.Sept. 1946 vor 2.000 Zuschauern gegen den FC Neureut endete 4:0. Tore: Bohner 2, Schuster, Kleiber Fritz.

ASV-Aufstellung: Bull Wilhelm, Schüller Hermann, Rittershofer Hannes, Keller Rudi, Eberhardt Heinz, Hamm Werner, Kleiber Fritz (VfR), Bohner Fritz,

                              Haag Walter, Schuster Kurt, Krebs Ernst.

Die Saison begann noch mit 7 Germania-Spielern, einem VfR´ler und 3 Auswärtige.  Vier Germania-Spieler haben schon 1938/39 in der Jugend zusammengespielt.

Das waren: Bull, Rittershofer, Hamm und Krebs und die waren auch am 23.10.1938 bei der „größten Katastrophe auf dem Fußballplatz“ auf dem Phönixplatz (heute Wildparkstadion)

in Karlsruhe, wo beim A-Jugendspiel gegen die Phönix-Jugend die Durlacher mit 14:1 zur Heimfahrt auf ihren Fahrrädern schickte.

Ostermontag, 7.April 1946 Großkampftag auf dem ASV-Platz an der Grötzingerstraße bei strömenden Regen vor 4000 Zuschauern.

Vorspiel Handball MTV Dinslaken gegen ASV-Handballmannschaft mit Werner Hamm im Tor und Werner Freis als Linksaußen.

Zum Hauptspiel war der übermächtige VFB Mühlburg - mit Kunkel, Rastetter, Seeburger und den Fischers -,

und putzte den ASV mit 1:6 vom Platz.

Eins sollte noch besonders erwähnt werden, dass bei dem Spiel gegen den FV Daxlanden, das im Phönix-Stadion um 12.00 Uhr als Vorspiel zum

Oberligaspiel (KFV – Nürnberg 0:1) am 17. November 1946, das mit 1:0 verloren, erstmals „Bubi“ Wasko in unserer Mannschaft stand.

Der Niederrheiner Johann Wasko brachte 1946 seine Lebensgefährtin Kunigunde aus Oberfranken mit nach Durlach. Wo ein Jahr später geheiratet wurde.

Er war Schlosser und unter Tage beschäftigt und wurde als guter Fußballer vom ASV Durlach angeworben.

Die Meinung des Schreibers zu diesem einmaligen Sportsmann: das war unser „Bester“ in allen Belangen, den je der ASV hatte.

Wasko wohnt heute noch in Durlach und hat für den ASV über 600 Spiele bestritten.

 

Schlußtabelle 1946/47 (Spitze)

 

1.      VfB Mühlburg               138:15     54:6

2.      1.FC Pforzheim             122:32     50:10

3.      VfR Pforzheim                 69:32     48:12

4.      ASV Durlach                 93:34     43:17

5.      VFB Knielingen               78:34     42:18

6.      FV Daxlanden                 63:32      41:19

 

In diesem Jahr war es auch zum erstenmal möglich, Vereine aus anderen Zonen Deutschlands zu Freundschaftsspielen zu verpflichten. So mussten wir gegen die befreundete Mannschaft des SSV Reutlingen eine 1:5 Schlappe hinnehmen, während die westdeutsche Oberliga-Mannschaft TSG Wuppertal 3:0 geschlagen wurde.

                                                                                                                    

 

 

 

 

 

 

 Stehend v.l.n.r.: Trainer Müller, Fritz Kleiber, Rudi Keller, Kurst Schuster,

                               Heinz Eberhardt, Ernst Krebs, J.Greifenstein, Fritz Bohner,

                               Hermann Schüller, SpA Karl Heck

 Knieend v.l.n.r.:  Hannes Rittershofer, Wilhelm Bull, Walter Haag

 

 

 

 

 

 

 

Spieleraufgebot:

Abgänge: Stichling W.(Grötzingen)

Aufgebot: J. Greifenstein (Ostdeutschland), Helmut Kandler, Hans „Bubi“ Wasko (VfB Lohberg), Wilh. Bull, H. Schüller, H. Rittershofer, R. Keller,

H. Eberhardt, W. Hamm, Fritz Kleiber, F. Bohner, W. Haag, K. Schuster, E. Krebs, H. Riehl, Otto Hilz, Karl Kuhn, Curt Schulze

 

Saison 1947/1948                  Einweihung des Turmbergstadions

Zu diesem Spieljahr hatte sich unsere Mannschaft schon soweit verstärkt und dem Leistungsstand der Landesliga angepasst, dass sie mit zu den Favoriten zählte. Aber noch erwiesen sich die beiden Pforzheimer Vereine und auch der VfB Knielingen als beständiger und auch etwas glücklicher und so konnten sie sich am Ende vor unsere Mannschaft platzieren. Besonders die Mannschaft des VfB Knielingen lag uns zu jener Zeit gar nicht. Erst verloren wir im Dezember 1945 das Entscheidungsspiel gegen sie, und letzte Saison jene Schlammschlacht auf unserem alten Platz, das mit 0:1 verloren ging, aber auch das Rückspiel auf dem Mühlburger Platz, das 1:1 endete, dürfte noch manchem in Erinnerung sein.

Auch fehlte der Mannschaft die Konstanz, den gegen die "Großen" wurden alle Spiele gewonnen und gegen die "Kleinen" ging man meistens als 2.Sieger vom Platz.  

Unter dem neuen Trainer Emil Melcher aus Pforzheim reifte eine Mannschaft, die komplett zusammen blieb und durch Zugänge wie, Herbert Baier – sein Stammverein FC Germania -, Kurt Durban (beide Phönix), Karl Pallmer (Frankonia), Rudi Streibel (Germania), Günter Both (Mühlburg), Karl Biedenbach (KFV), Egon Stehlik aus Gefangenschaft geholt, Franz Ulaga und Heinz Friese beide vom VfB Lohberg, gewaltig verstärkt.

Ein Vermerk zu Egon Stehlik: Es gibt vereinzelt in Durlach die Auffassung, dass der Egon beim ASV das Fußballspielen gelernt hätte. Die Wahrheit ist, der Egon hat mit 17 Jahren zum ersten Mal international in der Jugend Fußball gespielt. 1939 war er im Kader von Sepp Herberger in der „großdeutschen“ Nationalmannschaft auf das Länderspiel Deutschland gegen Finnland.

Am Ende der Saison kam ein 2.ter Platz, nach VfR Pforzheim, aber diesmal vor Knielingen, für uns raus.

Die beiden Karlsruher Großvereine KFV und Phönix, die im letzten Jahr aus der Oberliga abgestiegen waren, wurden in Vor- und Rückspielen vom ASV klar geschlagen und weit hinter uns in der Tabelle gelassen.

Die Einweihungsfeierlichkeiten über Pfingsten vom 15. bis 17.Mai 1948 unseres Turmbergstadions wurden mit einem sehr umfangreichen Festprogramm gestaltet,

an dem sich alle 8 Abteilungen des Vereins beteiligten.

Höhepunkte waren aber zweifelsohne die beiden Fußballspiele gegen den Westdeutschen-Oberligavertreter FC Hamborn 07,

das mit 2:0 endete (15.05.1948, Tore: Krebs, Stehlik) und gegen den in jener Zeit auf der Höhe seines Ruhmes stehenden 1.FC Kaiserslautern, der in einem selten packenden Spiel an den Rand einer Niederlage gebracht wurde und erst durch ein meisterhaftes Tor von Fritz Walter in den letzten 5 Minuten noch zu einem knappen 4:5 Sieg kam. Übrigens war Fritz Walter mit 4 Toren beteiligt.

Das erste Tor auf dem Rasen des Stadions erzielte  Ernst Krebs  gegen Hamborn 07. Die Rekord-Zuschauerzahlen von 8000 gegen Hamborn 07 und 12.000 gegen Kaiserslautern wurden bisher nie mehr erreicht. Auch die RMark-Zahlen lassen sich sehen: Garantiesumme KL 8.000, Hamborn 6.000, standen Einahmen im Vorverkauf beider von 5.949 und vom Spiel KL 11.220 RM und Hamborn 5.261, gegenüber.

Der ASV spielte mit: Pallmer, Rittershofer, Friese, Baier, Biedenbach, Schuster, Krebs Ernst, Stehlik, Streibel, Wasko, Ulaga. Ersatz : Maier, Fritz Kleiber, Wilhelm Bull.

Vor dem Hamborn-Spiel gab es einen Stadt-Staffellauf mit 8 Mannschaften. Ziel Turmbergstadion. (KTV 46 siegte vor ASV-Mannschaft).

Dann Handball: ASV gegen TV Rintheim 8:19. Abends in der Festhalle Durlach Boxkampf: ASV gegen eine Odenwaldauswahl.

Nächster Tag: großer Tischtennis-Städtekampf in der Festhalle mit 8 Mannschaften.

Am Lauterntag war Anschwimmen der ASV-Schwimmabteilung im Sonnenbad in Durlach angesagt.

Vor dem großen Spiel: ASV-Reserve gegen Petershausen (München).

In den Leichtathelik-Wettbewerben wurde 1860 München dreimaliger Staffelsieger.

Einen Tag nach der Währungsreform (20.06.1948) war der britische Zonenmeister HSV mit Papa Seeler und Werner, Heinz Trenkel der ein Jahr später zum VFB Mühlburg wechselte und Stürmerstar Spundflasche in Durlach. Vor wiederum 8000 Zuschauer endete dieses Spiel 3:3. Der HSV spielte für die Garantiesumme von DM 1.300, dem gegenüber standen Einnahmen von DM 4.799,80.

Süd-Oberligist SV Waldhof war mit 1:3 in Durlach erfolgreich.

 

                                            

Spieleraufgebot:

Abgänge: Greifenstein J.

Aufgebot: Herbert Baier und Kurt Durban(beide Phönix KA), Karl Pallmer(Frankonia), Karl Biedenbach (KFV), Egon Stehlik (aus Kriegsgefangenschaft), Günter Both (VFB Mühlburg), Rudi Streibel (FC Germania, aus Kriegsgefangenschaft), Franz Ulaga und Heinz Friese (beide vom VFB Lohberg), Hans Rittershofer, Hermann Schüller, Rudi Keller, Ernst Krebs, Kurt Schuster, Bubi Wasko, Fritz Kleiber, Wilhelm Bull

 

 

 

 

 

 

 

 Zum Bild 

 Ernst Krebs, Egon Stehlik, Rudi Streibel, Bubi Wasko,

 Franz Ulaga,  Hermann Terbrak,

 Kurt Schuster, Herbert Baier, Karl Biedenbach,

 Hannes Rittershofer, Karl Pallmer, Heinz Friese

 

 

 

 

 

 

Saison 1948/49              Landesliga Nordbaden    à 2. Klassig

In dieser Spielzeit gibt es erstmals in Nordbaden nur eine Landesliga-Gruppe.

Die Währungsreform(20.Juni 1948) mit ihren Auswirkungen brachte es leider mit sich, dass die Mannschaft, auch in der Zeit, in welcher sonst der Fußball ruhte, Spiel um Spiel austragen musste, um die finanzielle Grundlage für den weiteren Spielbetrieb zu schaffen. Leider musste man aber auch die Feststellung machen, dass mit der Zeit diese Gewaltkur an der Mannschaft nicht spurlos vorüberging.

Nur mit 2 Zugängen Heini Schön vom KFV und Torwart Hans Beh von der TS Durlach startete der ASV in die neue Saison, und mit viel Selbstvertrauen. Während nach Abschluss der Vorrunde der ASV noch vorne lag, sah es aber in der Endabrechnung so aus:

 

1. FC Pforzheim           66:18    40:8

VFL Neckarau             70:27    35:13

ASV Durlach                 61:38    32:16

Germ. Brötzingen         39:34    28:20

 

 

 

Mai 1949: "Heuernte auf dem Turmbergstadion."  Gründungsmitglied   Werner Freis

 

 

Der 2.Tabellenplatz wurde im letzten Spiel vor 12.000 Zuschauer (BNN 4.4.49) gegen den VFL Neckarau mit 0:1 verspielt.

Dieser zweite Platz hätte die Berechtigung zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen für die Oberliga Süd gebracht.

Die Sünden der vielen Privatspielen konnten in dieser Begegnung nicht mehr gutgemacht werden.

Ein Spiel aber haben bestimmt noch ein paar alte ASV-Fans in bester Erinnerung und zwar das 4:4 in Rohrbach.

Mit einem offenen LKW von Adolf Göbel machten wir uns auf und mussten erst mal ein 4:0 hinnehmen, aber am Ende war es noch ein 4:4.

 

 

 

Egon Stehlik (Foto) erzielte alle 4 Tore. Auch zum Club in Pforzheim begleiteten wir unseren ASV,

 aber diesmal mit dem Fahrrad. Wären wir nur daheim geblieben, denn es gab eine 4:0-Packung.

 Gegen stärkste Spitzenmannschaften aus allen Gauen wurden große Spiele geliefert:

 Gegen Bayern München 1:1, gegen Alemannia Aachen 3:3, gegen Würselen 3:3, gegen Duisburger SV 3:3 und gegen

 Horst-Emscher 2:3 (mit Berni Klodt u. Kelbassa).

 

 

Am 25.Juni 49 fand ein Elite-Spiel vor 2.000 Zuschauern zweier ASV-Mannschaften statt.

Techn. Berater: Dietz, Bauscher, Hauer, Höfer, Seiter, Schwander, Fränkle, Schönberg, Nachmann W., Weingärtner E., Jüngling.

Spielausschuß: König, Boßler, Spranz, Behr, Karcher, Ammann, Kleiber H., Nille, Lenz, Schmitt, Dill H.               Schiri: Kurt und Alfred Behr.

 

Spieleraufgebot:

Abgänge:

Aufgebot: Heini Schön (KFV), Hans Beh (Turnerschaft Durlach), Funk, Bubi Wasko, F. Ulaga, R. Streibel, E.Krebs,

              E. Stehlik, Herbert Baier, K. Biedenbach

 

Saison 1949/50        Landesliga Nordbaden      Aufstieg in die 2. Liga Süd

Die neue Runde brachte einen weiteren Umschwung, das Vertragsspielertum wird eingeführt. Das bedeutete, eine 2. Vertragsspieler-Liga Süd wird eingeführt und der ASV muss in diesem Spieljahr mindestens an 3.Stelle stehen um in diese neue Liga eingereiht zu werden. Die Zielsetzung war aber trotzdem, Aufstieg in die erstklassige Oberliga. Damit dieser Wunschgedanke auch wahr wird, wurde ein Wochenend-Training mit Bundestrainer Sepp Herberger eingeschoben. Aber diese Zielvorgabe ging wieder wie im Vorjahr nicht auf, denn das vorletzte Spiel bei Phönix KA ging mit 1:0 verloren. Ein Protest von Durlacher Seite, der Phönixspieler Kurt Sommerlatt wurde von der 3-monatigen Sperrfrist entbunden, hatte Erfolg. So kam es vor 8000 Zuschauer zum Endspiel in Durlach gegen den 1.FC Pforzheim, das der ASV mit 2:1 gewann, aber es folgten 2 Proteste von Pforzheim und Phönix.. Inzwischen starteten aber die Aufstiegsspiele und Pforzheim nahm teil. Nun gab es ein großes Wirrwarr um die Vergabe der 18 Plätze der 2. Liga und um die Frage: Qualifikationsspiele ja oder nein. Der Süddeutsche Fußballverband beschloss dann aber letztlich, keine Quali-Spiele auszutragen und nominierte die Vereine nach den letzten Platzierungen in der Landesliga. Somit war auch der ASV im Kreis der Auserwählten. Zwei schmerzliche Abgänge: Herbert Baier kehrte zu Phönix Karlsruhe zurück und Egon Stehlik wechselte zu den Stuttg.Kickers, musste der ASV verkraften.

Die Zugänge aber waren auch nicht ohne: Spielertrainer Bernd Oles aus Hamborn 07, die Hutzlers kamen aus Regensburg, der eisenharte Schmitz vom KFV, Theo Sommerlatt (Phönix) sollte Stehlik vergessen lassen, Torwart Karlheinz Balzer kommt von den Stuttgarter Kickers und der Allrounder Seppl Wiesheier aus Erlangen.

Schlußtabellenstand (Spitze) :

 

                            VFL Neckarau                                   79:25     40:8

                             1.FC Pforzheim                                 59:19     35:13

                            ASV Durlach                                    55:22     34:14

                            FC Phönix Karlsruhe                          48:24     32:16

 

Ein Schiedsrichter-Jubiläum feierte Hans Tichler mit 300 Spielen. Er begann am 22.April 1934 mit der Laufbahn als Schiedsrichter mit dem Spiel der dritten Mannschaft Beiertheim – Mühlburg. Bereits ein Jahr später leitete er sein erstes Spiel zweier ersten Mannschaften. Am 4.6.1938 leitete er sein erstes Oberligaspiel - das war erstklassig - . Spiele von Phönix Karlsruhe, VFB Mühlburg, Eintracht Frankfurt, SV Waldhof, 1.FC Kaiserslautern waren sein Niveau.

Vor dem Krieg pfiff er für den FC Germania, - dem er seit 1924 angehörte, nach dem Krieg dann für den ASV.

Spiele VFB Stuttgart gegen Aschaffenburg, Rot-Weiß Frankfurt – Großauheim usw.. Sein 300. Spiel war Zuffenhausen gegen Union Böckingen.

Die Clubhausweihe war dieses Jahr ein baulicher Höhepunkt. Diese Feierlichkeiten umrahmte der französische Pokalmeister Stade de Reims und gewann 1:3.

Jeder der gesehen werden wollte, kam zu dieser Klubhausweihe am 29. Mai 1950.

Auch Bundestrainer Sepp Herberger und Fußballgott Fritz Walter mit Frau „Italia“ – alle drei haben sich im „Goldenen Buch“ verewigt,

das an diesem Tag erstmals aufgelegt wurde -, waren zugegen.

Spieleraufgebot:

Abgänge: Karl Biedenbach (Phönix KA), Egon Stehlik (Stuttgarter Kickers)

Aufgebot: Bernd Oles (Hamborn 02), Hutzler Erich und Robert Hutzler (Turnerbund Regensburg), Sepp Wiesheier (Erlangen),

Theo Sommerlatt (Phönix KA),

Karlheinz Balzer (Stuttg.Kickers), Schmitz (KFV), Hannes Rittershofer,

H. Friese, H. Schön, E. Krebs, Bubi Wasko, H. Baier, R. Streibel, F. Ulaga, Kurt Schuster