1950 - 1955

 

                                    Start der II. Liga Süd

Erstmals spielte der ASV in einer Spielklasse, die über den Rahmen des Landes Baden hinaus ging.

Vom Bodensee bis in den Bayerischen Wald und vom Fichtelgebirge bis beinahe nach Nordwestdeutschland

hatte der ASV gegen Gegner von Rang und Namen zu bestehen.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kam die Mannschaft in der neuen Umgebung immer besser zurecht.

Aber wie so oft bei König Fußball lässt sich eine Prognose erst dann stellen,

wenn ein Spiel 90 Minuten gelaufen ist und/oder eine Saison ihren Abschluss gefunden hat.

So war es damals, und so ist es auch heute noch. Aber schon damals, und dies muss unbedingt erwähnt werden,

zeichneten sich bereits Umstände ab, die Besorgnis erregen mußten.

Durch das andauernde Bestreben und den damit verbundenen Kampf die 1. Liga zu erreichen,

wurde der Nachwuchs sträflichst vernachlässigt und auch die anderen Abteilungen und

deren Funktionäre und Übungsleiter sahen sich benachteiligt und verabschiedeten sich nach und nach vom ASV.

Aber auch die Fusion des FC Phönix mit dem VFB Mühlburg zum neuen KSC 1952 bereiteten dem ASV große Kopfschmerzen,

denn viele Freunde des jungen ASV wanderten nach Karlsruhe und somit auch die Finanzkraft.

 

Saison 1950/51    2. Liga Süd           Platz 11

Kein Stammspieler verließ den ASV, aber von den Zugängen gehörte nur Hans Metz aus Berghausen zum Aufgebot.

Zwei Berliner Fußballer Krause und Gerd Marowka wurden verpflichtet, in Wirklichkeit waren das Eishockey-Spieler aus Garmisch.

Trotzdem glaubte man, dass man für die 2.Liga eine spielstarke Mannschaft hat, aber denkste.

Die Saison bestand aus Höhen und Tiefen. Die Zuschauerzahlen aus Landesligazeiten kamen nicht zusammen.

Dafür war der Kader der ASV-Reserve oder 1b bärenstark (a.K. in der A-Klasse):

Cramer, Rost, Haag, Vollmer, Schuster, Bull, Riehl, Gesell, Kiefer, Krebs, Metz, Kleiber, Wiesheier. 

Sie wurde A-Klassenmeister mit 125:25 Toren und 41:11 Punkten. Neben dieser Mannschaften spielte noch eine Amateurelf mit weniger Erfolg in der B-Klasse.

Erstmals als Spielertrainer beim ASV; Bernd Oles. Ohne Zweifel war der Bernd ein genialer Fußballer, aber seine anderweitigen Fähigkeiten waren auch stark.

Zuletzt spielte er als letzter Durlacher noch in der Südelf gegen den Norden vor 40.000 Zuschauer in Hamburg 4:2.

ASV-Torjäger wurde wie nicht anders zu erwarten: Rudi Streibel mit 26 Toren. Im letzten Heimspiel gegen SV Tübingen 7:1 gab es den höchsten

Saison-Erfolg..

Der ASV-Elferrat wird aus der Taufe gehoben. Die Gründer waren hauptsächlich Mitglieder der Handballabteilung.

 

Die Abschluß-Tabelle:                           

1.      Stuttgarter Kickers                 115:47              52:16

2.      Viktoria Aschaffenburg            84:57               43:25

3.      Jahn Regensburg                      58:38               40:28

4.      Hessen Kassel                         81:58               40:28

5.      ASV Cham                             65:44               39:29

6.      1..FC Pforzheim                      65:51               39:29

7.      Bayern Hof                              81:51              38:30

8.      SV Wiesbaden                        74:31               37:31

9.      TSV Straubing                         73:58               37:31

10.  ASV Durlach                         75:62              37:31

11.  TSG 1846 Ulm                        62:63               36:32

12.  1.FC Bamberg                        47:45               35:33

13.  Wacker München                    70:71               34:30

14.  FC Freiburg                            55:70               31:37

15.  SG Arheiligen                          52:94               27:41

16.  Union Böckingen                     36:66               22:46

17.  VFL Konstanz                         41:92               19:49

18.  SV Tübingen                            26:110               7:61

 

Spieleraufgebot:

Abgänge: Robert Hutzler (München), Schmitz (FC Freiburg), Heinz Friese (VFB Lohberg).

Aufgebot :Krause und Marowka (Berlin), Hans Metz (Berghausen), Walter Haag (KFV)

B. Oles, KH Balzer, Erich Hutzler, H. Baier, Th. Sommerlatt, R. Streibel, Bubi Wasko, F. Ulaga, S. Wiesheier

 

Saison 1951/52     2. Liga Süd       Platz 5

Bis auf Bernd Oles der zum VfB Mühlburg wechselte, ist der Kern der Mannschaft geblieben. Als Zugänge kamen vom VfB Mühlburg: Willi Fritscher, Kurt Hauer, Gottfried Sorm und Torwart Rolf Rost aus Knielingen. Bela Varnai, 9-facher ungarischen Nationalspielers groß angekündigt, kam nur in einem  Vorbereitungsspiel 45 Minuten zum Einsatz. Aus der Ligareserve bekam Alfons Vollmer, Helmut Riel und Heinz Schittenhelm einen Vertrag. Als Trainer wurde neu verpflichtet: Paul Slopianka-Hoppe(kurz Hoppe genannt), zuletzt bei Hannover 96 und Hertha BSC Berlin. Ein guter Start und die Zuschauer waren wieder da. ASV spielte mit in der Spitze, aber durch Verletzungen von Wasko, Streibel, Ulaga, Metz und Torwart Balzer Riss die Serie,

trotzdem kam ein guter 5. Platz raus (die beste Platzierung in der 2. Liga). Eine schöne Geste vom ASV Cham wurde dem Bubi Wasko zu teil, denn nach seinem Wadenbeinbruch erhielt er „Schmerzensgeld“ in Form einer Kiste auserlesenen Weins.

 

Am Ende sah die Spitze so aus:

TSG 1846 Ulm              73:39                         49:19

BC Augsburg               106:53                         47:21

Hessen Kassel               56:40                         43:25

1. FC Pforzheim            78:47                         42:26

ASV Durlach               67:56                         39:29

                        TSV Straubing               48:54                         38:30

 

Der ASV Durlach feierte Anfang August 1952 sein „Goldenes Jubiläum“. Eingebunden war die Fußball-Jugend, eine Fußballpokal-Woche, großes AH-Fußball-Turnier, Handballspiele, 3 Fußball-Jubiläumsspiele und die Schwimmabteilung mit einem landesoffenen Schwimmwettkampf. Unübersehbar war die Reihe der Gratulanten beim Festakt. OB Klotz, Bürgermeister Gutenkunst, Ritzert, Gebhard von der IHK, BFV-Vorsitzender Meinzer und die vielen Vertreter von den befreundeten Vereinen. Die Festrede hielt Otto Steponath, 2. Vorsitzender des ASV. Er erinnerte an die markanten Stationen im nunmehr 50jährigen Leben des Vereins. Die nächsten Ziele sollten ein Ausbau des Stadions mit einer Tribüne, der Bau von Rollschuh- und Eislaufbahnen und der Verschmelzungsprozess der Abteilungen sollte erfolgreich fortgesetzt werden. Nur hatte der Redner anscheinend nicht gewußt, dass verschiedene Abteilungen sich bereits aufgelöst, oder waren im Begriff dies zu tun. Die Sportler dieser Abteilungen sahen keine Perspektiven mehr beim ASV und suchten sich andere Vereine. Durch die Errichtung einer Gedenkstätte im Stadion an der Weingartenerstraße, gedachte der ASV seiner in den beiden unglückseligen Weltkriegen ums Leben gekommenen Sportkameraden. Während die Glocken unserer beiden Kirchen ihren Gruß zu dieser Gefallenen-Ehrung ins Stadion herüber sandten, versammelten sich Angehörige der Gefallenen, Mitglieder, die ASV-Vorstandschaft und viel Prominenz vor dem Gedenkstein.

 Die zahlreichen Geschenke, Ehrengaben und Preise die der Jubilar erhalten hat, wurden im „Weinhaus am Markt“ ausgestellt.

                  1. Jubiläumsspiel:  Auswahl der 109. Infanterie-Regiments vor 2.000 Zuschauer 8:1,

                  2. Jubiläumsspiel:  Oberligist VFB Mühlburg vor 7.000 Zuschauer 0:4,

                  3. Jubiläumsspiel:  Oberligist KFV vor 4.000 Zuschauer  1:1.

Die Pokal-Woche gewann der ASV Hagsfeld, vor Durlach-Aue.

 

Spieleraufgebot:

Abgänge: Bernd Oles (VFB Mühlburg), Ernst Krebs (Sportinvalide), Walter Haag (VFR Kaiserslautern)

Aufgebot : Kurt Hauer und Willi Fritscher (beide VFB Mühlburg), Gottfried Sorm (KFV), Helmut Riel, Alfons Vollmer und Heinz Schittenhelm alle ASV,

Bela Varai(9-facher ungar. Nationalspieler), Rolf Rost (VFB Knielingen), Montanez (Budapest/FC Mühlhausen),  KH Balzer, Sepp Wiesheier,

Hannes Rittershofer, Hans Metz, Heini Schön,

Erich  Hutzler, Herbert Baier, Kurt Schuster, Theo Sommerlatt, Rudi Streibel, Bubi Wasko, Franz Ulaga

                                

 

 

 1952 ASV A1-Jugend   Kreismeister

 Stehend v.l.: Trainer Paul Hoppe, Karl Gimmel, Siegfried Leyerle, Herbert Schelling,
                         Franz Degler, Günter Weber, Gerhard Böhrer, Walter Kappes,
                         Horst Hüllemann, Jugendleiter: Hermann Amann

 Knieend:       Heinz Wackershauser, Robert Hanreich, Manfred Gimmel

 

 

 

Saison 1952/53        2. Liga Süd       Platz 7

Der „Brunne Karl“ kam vom FC Neureut und sorgte für amüsante und nachdenkliche Geschichten, Walter Huber Blankenloch,

Harald Schikora aus Osnabrück, sowie Mosakowski vom VFL Bochum, waren die Zugänge.

Schikora auch einer aus Lohberg wurde von Bubi Wasko nach Durlach geworben.

Harald Schikora wurde auch mit 17 Toren Torjäger.

Eine wechselvolle Saison sollte es geben.

1952/1953: Süddeutscher Pokal:
Die sechs Teilnehmer aus dem Südens wurden in diesem Jahr per Gruppenspiele mit Hin- und Rückspielen ermittelt. Der jeweils Gruppenerste ist für den DFB-Pokal qualifiziert.
Gruppe 3:
1. FC Pforzheim - Freiburger FC 1:0, 0:0
Offenburger FV - Freiburger FC 0:4, 0:3
Freiburger FC - FC Singen 04 1:0, 1:4
Freiburger FC - VfB Mühlburg 4:1, 2:3
ASV Durlach - Freiburger FC 1:0, 1:6

Mit 21:11 Toren und 11:9 Punkten landet der FFC hinter dem VfB Mühlburg und dem 1. FC Pforzheim am Ende auf dem 3. Platz und ist nicht für den DFB-Pokal qualifiziert.

 Ein interessantes A-Jugendspiel: ASV – FC Schalke 04 0:7 Die ASV-Amateure wurden ungeschlagen Meister in der B-Klasse und der Aufstieg in die A-Klasse war sicher.

 

Abschluß-Tabelle (die ersten zehn):

 

1.                  Jahn Regensburg                79:36               46:22

2.                  Hessen Kassel                   50:35               44:24

3.                  FC Bamberg                     50:43               40:28

4.                  Bayern Hof                        56:40               37:31

5.                  Schwaben Augsburg          52:37               37:31

6.                  FC Freiburg                      65:49               37:31

7.                  ASV Durlach                   60:63              37:31

8.                  SSV Reutlingen                 68:55               35:33

9.                  SV Wiesbaden                  58:56               35:33

10.              KFV                                 60:45               33:35

 

 

Spieleraufgebot:

Abgänge:

Aufgebot: Karl Brunn (FC Neureut), Walter Huber (Blankenloch),

Harald Schikora (VFL Osnabrück), Mosakowski (VFL Bochum)

Balzer, Hannes Rittershofer, Fritscher, Wasko, Hutzler, Schön, Streibel, Kurt Hauer

 

 

 Bild:

 Schön, Wasko, Huber, Brunn, Streibel, Fritscher, Schikora, Ulaga,

 Hauer, Balzer, Erich Hutzler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Saison 1953/54    2. Liga Süd       Platz 10

Ein alt gedienter Herbert Baier ging als Spielertrainer zu Südstern. Der Kern blieb. Hermann Hörn aus Eppingen kam neu hinzu. Neuer Trainer Heinz Trenkel vom VfB Mühlburg. Ein Spiel dürfte aber noch bei einigen in Erinnerung sein, der Sieg bei den Löwen in München vor 20.000 Zuschauer.

Torwart Karlheinz Balzer wurde vor Halbzeit so verletzt, daß Mittelstürmer Harald Schikora ins Tor mußte und Hermann Hörn erzielte das Siegtor.

Eine bessere Platzierung wäre ohne weiteres drin gewesen, wenn die Mannschaft konstant gespielt hätte. Somit kamen in den Heimspielen

weniger Zuschauer ins Turmbergstadion. Auch die Durlacher-Fans wurden immer unruhiger. Auch der Rücktritt aus dem Spielausschuss

von Hermann Terbrak und Werner Nachmann trugen Unruhe herbei. Der gewählte Nachfolger der Durlacher Arzt Dr. Leimbach, gab nach

vier Wochen das Amt an Kurt Schulze weiter.  

38.000 Zuschauer kamen zu den Heimspielen, während in der Fremde 60.000 den ASV sehen wollten. ASV-Reserve und Amateure spielen beide in der A-Klasse. Erstere in Staffel 1, die andern in Staffel 2. Zum Abschluß gab es nur noch Platz 10 in der 2. Liga. Torjäger Harald Schickora mit 15 Toren.

Spieleraufgebot:

Abgänge: Herbert Baier (Südstern KA)

Aufgebot: Hermann Hörn (VfB Eppingen), Torhüter Seitz (Bretten), Thomas ?

KH. Balzer, H. Metz, H. Rittershofer, Heini Schön, E. Hutzler, Bubi Wasko, W. Huber, K. Brunn, R. Streibel, F.Ulaga, H.Schikora, Mosakowski,

K. Hauer 

  

Saison 1954/55                  Abschied aus der 2. Liga Süd         Platz 18

Mit diesem Abschluss hatte in Durlach niemand gerechnet, denn der Stamm blieb zusammen.

Es war die unglücklichste Spielrunde seit Zugehörigkeit der 2. Liga, aber Anzeichen waren trotzdem erkennbar.

Langzeit-Verletzte von Leistungsträger und Platzverweise waren  fast in jedem Spiel fällig (Mosakowski, Schikora, Hutzler, Ulaga) und so mussten endlich eigene Nachwuchsleute ran.

Man hat auch übersehen, dass die Leistungsträger wie: Wasko, Streibel, Schön, Hutzler, Balzer, Schikora, Rittershofer und Ulaga inzwischen fast alle

acht bis 10 Jahre beim ASV in der ersten Mannschaft spielten und jetzt an der Grenze von über 30 Lebensjahre auf dem Buckel haben.

Aber auch die Fusion des FC Phönix mit dem VFB Mühlburg zum neuen KSC 1952 bereiteten dem ASV große Kopfschmerzen,

denn viele Freunde des jungen ASV wanderten nach Karlsruhe und somit auch die Finanzkraft.

Als Neuzugang von auswärts kam nur Schmidtbauer aus Weiden. Manfred Gimmel, Walter Kappes, Horst Weber (Bippes) waren ASV´ler.

Trainer Heinz Trenkel mußte zur Halbzeit gehen und Curt Schulze übernahm die Trainerleitung.

Im ersten Spiel gelang gegen SpVgg Weiden ein 3:3 und als Zugabe war ein Torzusammenbruch zu sehen. Nach 10 Spieltagen war man bereits mit 4 Punkten Rückstand, Letzter.

Torwart Balzer war der erste dem man passive Resistenz anhängen konnte. ASV-Eigengewächs Walter Kappes erzielte im Heimspiel gegen den FC Bamberg sein 1. Ligator. Endergebnis 2:1.

         Der Endstand: 1954/55

01. TSV 1860 München 090:37 53:15
02: Viktotia Aschenburg 113:41 42:26
03. TSG Ulm 1846  72:61 42:26
04. FC Bayern Hof  71:59 39:29
05. 1. FC Pforzheim  59:50 39:29
06. TSV Straubing  63:55 35:33
07. FC Singen 04  51:53 34:34
08. SV Waldhof  52:57 33:35
09. VfL Neustadt  56:79 32:36
10. FC Hanau 93  52:66 31:37
11. FC Freiburg  73:67 32:36
12. SV Darmstadt 98  64:68 30:38
13. KFV  56:71 30:38
14. SV Wiesbaden  49:59 29:39
15. ASV Cham  54:69 29:39
16. 1. FC Bamberg  68:85 28:40
17. SpVgg Weiden  57:80 26:42
18. ASV Durlach  49:92 22:46

                                                                                                                                           

Spieleraufgebot:

Abgänge:             ?????

Aufgebot: Schmidtbauer (Weiden), Manfred Gimmel, Walter Kappes und Horst „Bippes“ Weber alle ASV,

                KH Balzer, Hannes Rittershofer, Karl Brunn, Harald Schikora, R.Streibel, H. Schön, E. Hutzler, Bubi Wasko, W. Huber,

                Mosakowski, H. Hörn