PW
Peter Weingärtner (Pressesprecher)
BR
Bernd D. Reize (1.Vorsitzender)
PW
Der
vielleicht etwas andere Saisonrückblick 2005/06
- Verbandsligasaison
2004/2005 letzter Spieltag in Heidelberg-Kirchheim, Auswärtssieg und
Riesenjubel im Durlacher Lager.
- Die Meisterschaft und der Aufstieg in die
Oberliga Baden-Württemberg war erreicht. Grenzenlose Euphorie.
- Den Aussagen
einiger Funktionäre in den nachfolgenden Presseberichten war zu entnehmen,
das dieser Aufstieg Durlach endlich aus dem Dornröschenschlaf erweckt hätte,
die Zuschauer würden nun zu Tausenden ins Turmbergstadion strömen, wo
immerhin nun anstelle von Spielberg, Reichenbach oder Hardheim so klangvolle
Mannschaften wie der SSV Reutlingen, der SV Waldhof Mannheim oder der SSV
Ulm ihre Visitenkarte abgeben, Sponsoren ständen Schlange um mit dem ASV
etwas zu bewegen. Platz 12 war die Vorgabe anlässlich der Präsentation der
Oberligamannschaft, nun es war eigentlich die Verbandsligamannschaft
ergänzt durch Ergänzungsspieler.
- Eiligst wurde ein Etat
zusammengebastelt (mancher Verein der Landesliga hatte bestimmt einen
höheren,
- und dies ist kein Witz)
und sich in das Abenteuer Oberliga gestürzt. Erster Spieltag der Oberliga,
auf einmal war die Euphorie weg, die Zuschauer wurden noch immer zu Hundert
gezählt, der Hauptsponsor noch immer nicht in Sicht und die Ergebnisse der
Mannschaft in der Vorbereitung einfach nicht Oberligatauglich. Musste der
ASV bereits zu Saisonbeginn erkennen, dass man eben mit einem Käfer nicht
Formel 1 fahren kann. Es schien so, da auch die Darbietungen der Mannschaft
äußerst mäßig waren. Zwar manchmal auf Augenhöhe, aber der ASV Sturm traf
nicht, und hinten machte immer einer einen Fehler der dem Gegner dann zum
Sieg verhalf. Etwas war aber doch da, der Käfig für die wilden Fans, die ja
in Massen erwartet wurden aber nur tröpfchenweiße da waren und auch nicht so
wild wie erwartet waren. So ging die Vorrunde vorüber, 8 Punkte auf dem
Konto (immerhin ein Sieg in Mannheim beim dortigen VFR und 5 Unentschieden
wurden erreicht, aber von 10 Heimspielen wurden 9 verloren), der Trainer saß
fest im Sattel und der Glaube an den Klassenerhalt war weit weg.
Erwähnenswert eigentlich nur noch die Sperre für Neuzugang Cetinkaya, er
durfte 12 Wochen pausieren. In der Winterpause dann die scheinbare Wende,
nicht bei Sponsoren oder so, nein inzwischen hatte man erkannt, dass die
Mannschaft nicht Oberligatauglich war und man verstärkte sich mit Mallam
Yahaya und Kenan Kocak, beide waren in ihrer Laufbahn schon im Profigeschäft
tätig. Und tatsächlich nun ging es aufwärts, Schritt für Schritt kämpfte man
sich heran (Yahaya Mallam musste nur wegen einer Sperre 8 Spiele aussetzen)
und am vorletzten Spieltag schien das Wunder von Durlach greifbar nah, man
war auf einem Nichtabstiegsplatz, hatte ein Heimspiel vor Augen, und hätte
nur gewinnen müssen, aber es kam leider wieder einmal nicht so wie man es
wollte. Hoffenheim zeigte eine sportliche Einstellung (gut man musste sich
dafür als Geldsäcke beschimpfen lassen) und gewann (was erlauben Hoffenheim),
Freiberg hingegen verlor gegen den Konkurrenten aus Emmendingen (was war
hier schief gelaufen, laut Freiberger Trainer in der Pressekonferenz beim
ASV war das doch kein Problem die hoch zu schlagen) und der Abstieg war
somit perfekt. Nicht mehr perfekt danach die erteilten Zusagen der Spieler
auch bei Abstieg für den ASV zu spielen, getreu dem Motto was interessiert
meine Zusage von gestern, ich bleibe in der Oberliga, und jetzt geht die
Suche los , etwas spät, aber auch das werden wir schaffen, getreu dem Motto
Oberliga wir kommen wieder. Immerhin der Käfig steht auch noch in der
Verbandsliga und fast hätte ich es vergessen die 2. Mannschaft wurde Meister
der Kreisklasse B und steigt auf in die Kreisklasse A, hier hat sich der
Oberligakader immerhin bewährt. Nun geht es also wieder gegen Spielberg,
Reichenbach und Hardheim, der Duft der großen Fußballwelt ist verflogen fast
so schnell wie die Euphorie, Durlach liegt wieder im Dornröschenschlaf und
der dauerte ja bekanntlich 100 Jahre.
Peter Weingärtner
BR
-
Der ASV Durlach
muss die Oberliga BW leider schon wieder verlassen, da der im
letzten Spiel notwendige Sieg gegen erstaunlich motivierte
Hoffenheimer nicht gelang. Trotzdem gehen wir erhobenen Hauptes ,
denn unsere Mannschaft enttäuschte keineswegs und bewies , das wir
in dieser starken Spielklasse nach einer Eingewöhnungszeit durchaus
mithalten konnten. Die wichtigste Erkenntnis war für mich,
-
dass in Durlach
vom Zuschauerzuspruch und öffentlichem Interesse her Oberligafußball
möglich ist. Genau so klar ist die Tatsache ,
-
dass wir, um uns
dort etablieren zu können, strukturell und finanziell in andere
Dimensionen vorstoßen müssen.
-
Sportlich gab es
die klare Zielsetzung mit Nichtabstieg und als Nebenziel Aufstieg
unserer 2. Mannschaft.
-
Leider wurde das
Hauptziel knapp verfehlt ,
-
aber unsere 2.
Mannschaft konnte sich die Meisterschaft sichern. Woran lag nun der
Abstieg? Ich glaube, dass unser Trainer und der Vorstand zu sehr der
jungen Truppe und ihrem Potenzial vertraut hat und die schützende
Hand vielleicht zu oft über der Mannschaft lag.
-
Der große
Verdienst von Klaus Kleinert lag aus meiner Sicht absolut darin, den
Spielern und dem Verein die Anforderung der Klasse vermittelt zu
haben. Wie weit wir von etablierten Vereinen weg waren und sind
wurde erst richtig im Laufe der Runde bewusst. Deshalb bin ich nicht
besonders traurig, denn jetzt weiss das Umfeld, was getan werden muß
um auf Dauer, und nicht nur für 1 oder 2 Jahre, in dieser Klasse zu
spielen.
-
Wenn ich unsere
Leistung mit den anderen Aufsteigern vergleiche wird klar, dass alle
enorme Schwierigkeiten hatten und wenn Grossaspach in der
Winterpause sich nicht so verstärkt hätte wären sie aller
Voraussicht nach ein Anwärter auf einen der Abstiegsplätze gewesen.
-
Auch der
Spielplan war nicht sehr günstig, denn wir hatten in den ersten
Spielen fast nur Favoriten und das brachte im Laufe der Runde
sicherlich taktische Nachteile. Von den Unparteiischen wurden wir
nicht gerade bevorteilt , was sich vor allen Dingen in zahlreichen
Platzverweisen dokumentierte (in der Verbandsliga waren wir die
fairste Mannschaft der Liga!!!) und sich in, aus meiner Meinung
weit überzogenen Urteilen niederschlug. Aber Schwamm darüber, denn
wir sollten nach vorne blicken. Unterm Strich bleibt eine tolle
Saison mit wesentlich höheren Einnahmen ( Werbung, Sponsoren und
Eintritt) eine gegenüber dem Vorjahr stark verbesserte Situation im
Umfeld und eine Menge brauchbarer Erfahrungen und Erkenntnisse.
Ärgerlich ist nur die Tatsache, dass gerade unsere jungen ,
unfertigen Spieler die dem Trainer viel zu verdanken haben,
-
trotz mündlicher
Zusagen den Verein sang- und klanglos verlassen haben.
-
Komisch ist
eigentlich daran nur, dass man diese Abläufe genau kennt und
trotzdem immer wieder schwer enttäuscht ist.
-
Unseren Fans
kann ich jedoch mitteilen,
-
dass die
Gebrüder Kleinert sehr aktiv waren und wir davon ausgehen können,
vielleicht sogar eine stärkere Elf zur Verfügung zu haben.
-
Im Umfeld tut
sich auch einiges, sodass die negativen Erscheinungen sicherlich
schnell vergessen sind.
Bernd D. Reize
1. Vors.