(6.3.2016) Man wünscht sich andere Fußballspiele als das heutige Auswärtsspiel in Viernheim. Keinen peitschenden Regen, keinen Gegenwind, keinen Kunstrasen, der nicht einmal die Mindestmaße von 60 mal 90 Metern aufweist und auch keinen Schiedsrichter, der ohne große Rechtfertigung bei einer ASV-Führung von 3:2 fünf Minuten Nachspielzeit verhängt, bis die Heimmannschaft schließlich den Ausgleich erzielt. Die äußeren Bedingungen, unter denen der ASV heute in Viernheim antreten musste, erlaubten die nach der dreimonatigen Vorbereitung erhoffte Standortbestimmung nicht. Zu Beginn der Begegnung musste der ASV gegen Regen und Wind anspielen und sah sich fast 20 Minuten in die Defensive gedrängt. Die Gastgeber konnten in dem insgesamt zerfahrenen Spiel, das durch hohe Bälle und harte Zweikämpfe geprägt war, jedoch keinen Schaden anrichten, auch wenn ein Schuss von TSV-Mittelfeldspieler Christian Kuhn an der ASV-Querlatte seinen Meister fand. Auf der Gegenseite hätten Mario Pavkovic und Francisco Rodriguez mit Distanzschüssen den ASV in Führung bringen können. Die besorgte dann aber in der 41. Minute Christian Kuhn mit einem Freistoßtor aus 18 Metern für die Gastgeber, dem angeblich ein Foul von Dominik Reiß vorangegangen war. Trotzdem hatten die Spieler nach dem Pfiff der Schiedsrichters Björn Schumann (Heckfeld), der kurz zuvor nach einem ASV-Eckball dem ASV ein bereits gegebenes Tor auf Intervention seines Linienrichters aberkannt hatte, mit einem Freistoß zugunsten des ASV gerechnet.

Nach der Pause überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst gelang Tobias Stoll (Foto; 62.) nach einem Pass in die Tiefe von Merlin Tchanzu Yappi der Ausgleich, der jedoch nur drei Minuten hielt, weil TSV-Torjäger Marc Haffa den Tabellendritten wieder im Führung brachte. Nur fünf Minuten später glich der ASV erneut aus. Tobias Stoll war zunächst aus spitzem Winkel an TSV-Torwart Brian Heilig gescheitert, konnte sich die Kugel aber wieder erkämpfen und auf den mitgelaufenen Francisco Rodriguez passen, der zum 2:2 einschob. Eine Viertelstunde vor Schluss brachte Tobias Stoll den ASV sogar nicht unverdient in Front, als er einen klaren Handelfmeter zum 3:2 verwandelte. Der Rest des Spiels bestand in Viernheimer Offensivaktionen und Durlacher Konterversuchen, aber Ruhe kehrte auf dem engen Kunstrasenplatz zu keiner Zeit ein. Klare Torchancen ließ der ASV nicht zu, dennoch musste man bei den ständig verspringenden Bällen, Querschlägern und in der Defensive verlorenen Zweikämpfen mit unangenehmen Folgen rechnen. Eine solche stellte sich dann in der besagten 96. Spielminute ein, als der kurz zuvor eingewechselte Matteo  Monetta mit einem Schuss aus kurzer Distanz den Ausgleich besorgte. Dass dem Tor ein klares Viernheimer Offensivfoul vorausging, schwörten sämtliche ASV-Spieler, doch der Linienrichter, der noch in der ersten Hälfte dem ASV ein bereits gegebenes Tor wieder zurücknahm, zeigte ebenso wie sein Vorgesetzter auf dem Spielfeld keine Regung. Viernheim bleibt damit als Tabellendritter im fünften Spiel in Serie ungeschlagen; der ASV zeigte glänzende Moral und verkürzte den Abstand auf den oberen Relegationsplatz.